Regnet 's im Mai, ist der April vorbei

Alles neu macht der Mai

Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Weinfreunde,


Alles Neu macht der Mai

Und dank eines sehr warmen und trockenen April startet der Mai gleich richtig saftig und sattgrün.
 
Was geschah am 1. Mai?
Nun, dass Tag der Arbeit ist, muss nicht besonders erwähnt werden. Auch, dass viele von uns tolle Maiwanderungen oder Ausflüge unternommen haben, ist nichts Neues.
 
Interessant ist aber, dass heute vor 44 Jahren das Punktesystem in Flensburg eingeführt wurde. Passt genau, wenn man es sich so überlegt.
 
Im Jahre 1844 gab es drei Tage lang Ausschreitungen weil sich der Bierpreis in München um rund 30% erhöht hatte. Die Ausschreitungen brachten nichts außer Schäden. Und werden bis heute unter anderen Vorwänden in anderen Hauptstädten zelebriert. Weintrinker sind hier bedeutend friedvoller unterwegs, was auch mit der Wertschätzung der Arbeit hinter dem Produkt Wein zu tun hat.
 
1753 veröffentlichte Carl von Linné sein Werk Species Plantarum. Nun, was will uns das sagen? Er hat als erster Pflanzen beschrieben und ihnen Namen zugeordnet. Also Einteilungen vorgenommen, zu welcher Familie, Gattung und Art, ggf Unterart die Pflanzen gehören. So zum Beispiel auch die Weinrebe, die mit ihrem botanischen Namen Vitis vinifera heißt, also die Weintragende Rebe. Bis heute hat das so seine Gültigkeit.

Neustart 2018

Vom warmen April hab ich ja oben schon berichtet und die Wetterexperten haben schon festgestellt, dass es bislang der wärmste April war.

Wir selbst merken das deutlich in unseren Weinbergen. War es an Ostern noch unbeständig, so holte es nach Ostern deutlich auf und wir haben nun schon einen guten Vorsprung in den Weinbergen. Die Triebe sind schon sehr groß gewachsen.

Doch nun startet der Mai. Die Sorge dass noch einmal Spätfröste kommen können, ist nicht unbegründet und der Schaden wäre verheerend. Vielen Winzern sind die Ausfälle von 2017 nur allzu gut im Gedächtnis. Da war es am 19. Mai mit minus 6 Grad deutlich kälter als derzeit.
Nun hoffen wir auf einen freundlichen Mai, der uns mit den Eisheiligen verschont. Am 15. Mai  ist die Kalte Sophie und somit der letzte zu erwartende Tag der Eisheiligen. 

Oft genug war der April in den letzten Jahren der wärmere Monat und der Mai eher kühl und regnerisch. Nun, Regen könnte man mal wieder gebrauchen, gab ja fast nichts im April. Aber über angenehm warme Temperaturen würden wir uns auch freuen. Dann wäre die Blüte der Reben vielleicht noch Ende Mai und ein besonders guter Jahrgang 2018 könnte uns ins Haus stehen.


Im Weinberg

Die Triebe wachsen kräftig, sind manchmal schon bis zu 30 cm gewachsen. Sehr groß für Anfang Mai.

Die Stämmchen werden ausgebrochen, so dass nur noch die Triebe stehen bleiben, die Trauben tragen sollen und evtl im nächsten Jahr für den Rebschnitt benötigt werden. 

Alles andere wird entfernt, damit die Kraft in die Trauben geht und beste Frucht erbringt. So auch die Doppeltriebe. denn manchmal treibt nicht nur das Hauptauge aus, sondern auch das Beiauge. Damit es gleich von Anfang an locker und luftig in der Laubwand zugeht, werden diese Kümmertrebe gleich mit entfernt.

Sofern noch stehengelassen, schneidet man die Frost- bzw Ersatzruten ab.

Außer Sie werden wegen möglichen Fraßschäden von Erdraupen, Rehen oder ggf. Windschäden noch benötigt. Dann kann man Sie noch dazu binden und diesen Verlust noch etwas ausgleichen.
Es ist noch früh im Jahr und den Ertrag einstellen macht man aus verschiedenen Gründen später im Jahr. Sind dann noch zu viele Trauben am Stock kann man die noch lange entfernen. Das geht einfacher als dranhängen.




Neuer Anfang

Ein neues (Wein-) Jahr steht bevor. Manchmal auch ein kompletter Neubeginn. Viele Chancen tun sich auf, jetzt im Frühling. Die Hoffnung ist groß, dass sich daraus etwas entwickelt, das lange hält. Und die Zuversicht, dass es so wird auch. Die Bedingungen, die wir verändern können, wollen wir nutzen um eine gute Basis zu schaffen.

Wir haben neue Weinberge angepflanzt. Evtl erinnern Sie sich noch an die vielen Steine aus einem meiner vorigen Newsletter? Genau dort haben wir nun einen neuen Weinberg angepflanzt. In den Vorbereitungen haben uns verschiedene Menschen unterstützt, so z.B. Phytagoras, mit Abstand der beste Grieche, um die Reihenbreite exakt festzulegen. 

Und weitere fleißige Helfer waren beim Auspflanzen dabei. Da wir noch von Hand pflanzen, wird mit der schweren Hacke an jedem Pflanzpfahl ein Loch vorbereitet. Da hinein kommt Pflanzerde, dann die Propfrebe, welche vorher noch von geschulten Helfern eine Wurzelbehandlung erhalten hat. Das Ganze wird gut angedrückt, damit die Wurzel einen guten Bodenschluß hat. Nur wer eine gute Bodenhaftung hat, kann mit seinen Wurzeln den neuen Lebensraum erschließen. Für gutes Wachstum wird die junge Rebe noch mit einem lange wirkendem Dünger versorgt und naturlich gut angegossen. Jetzt hat die junge Rebe alles, was sie für einen guten Start braucht. Es ist eine Investition in die Zukunft und soll gerne 40+ Jahre halten.

Heute ist 1.Mai und wir haben dem Muskelkater mal frei gegeben. Denn dem gefiel es nach 700 gepflanzten Reben auch ausgesprochen gut.