Herausforderungen 2016
Was die Witterung für uns Winzer bedeutet
Die Reben- Peronospora
Ein gefährlicher Erreger
An dieser Stelle wollen wir über die Reben- Peronospora etwas ausführlicher berichten.
Seit 1878 haben wir diesen Schaderreger in Europa. Eingeschleppt schon damals durch die "Globalisierung" aus Nordamerika.
Üblicherweise wird die Plasmopara viticola, so heißt der Erreger, den Pilzkrankheiten zugerechnet. Hier machen ja viele Vertreter als Pflanzenparasiten, je nach Kultur, große Probleme. Aber wie neuere Erkenntnisse zeigen, ähneln viele Eigenschaften zwar den Pilzen, eigentlich ist die Peronospora aber viel näher mit den Algen verwandt.
Weitere Verteter sind in anderen Kulturen z.B. die Kraut-& Knollenfäule bei Kartoffel und Tomate, oder der Falsche Mehltau beim Hopfen oder Gurke.
Auswirkungen sind z.B. die große Hungersnot in Irland von 1850. Viele sind gestorben oder ausgewandert und bis heute hat Irland nicht mehr die ursprüngliche Einwohnerzahl wieder erreicht.
Weitere Verteter sind in anderen Kulturen z.B. die Kraut-& Knollenfäule bei Kartoffel und Tomate, oder der Falsche Mehltau beim Hopfen oder Gurke.
Auswirkungen sind z.B. die große Hungersnot in Irland von 1850. Viele sind gestorben oder ausgewandert und bis heute hat Irland nicht mehr die ursprüngliche Einwohnerzahl wieder erreicht.
Algen sind Pflanzen, mehr als Pilze es sind. Und somit ist auch schon einiges an Schwierigkeiten bei der Bekämpfung gesagt. Denn will man "Pflanzen", also die Peronospora bekämpfen, muss man aufpassen, dass man die Rebe dabei nicht schädigt. Somit ist der Spielraum schon recht klein, dieser Krankheit zu begegnen.
Algen lieben Wasser und Nässe. Darum hatte auch die Peronospora in diesem Jahr beste Bedingungen sich explosionsartig zu vermehren. Von Weinbergen mit ab und zu einem Ölfleck, dem ersten sichtbaren Zeichen einer stattgefundenen Infektion, bis hin zum Totalverlust kann man alles finden. Sogar pilzwiderstandsfähige Rebsorten zeigen Symptome.
In der Dunkelheit, aber nur bei Nässe, brechen dann aus diesen Ölflecken neue Sporen aus, die wieder neu Infizieren können.
Wie bekämpft man nun diesen Schaderreger?
Wie erwähnt zeigen Fungizide nur begrenzte Wirkung, weil es kein richtiger Pilz ist. Zuerst festgestellt wurde eine gute Wirkung von Kupfer gegen die Sporen vor einer Infektion. Die sogenannte Bordeaux- Brühe aus Kupfersulfat und Kalk sichterte viele Jahre dem Weinbau in ganz Europa das Überleben. Allerdings ist Kupfer ein Schwermetall, welches sich im Boden anreichert. Nebeneffekte sind das verschwinden der Regenwürmer und je nach Gehalt im Boden auch ein schlechtes Wachstum der Reben im Boden. Es ist also auch nicht der Weißheit letzter Schluß.
Wie erwähnt zeigen Fungizide nur begrenzte Wirkung, weil es kein richtiger Pilz ist. Zuerst festgestellt wurde eine gute Wirkung von Kupfer gegen die Sporen vor einer Infektion. Die sogenannte Bordeaux- Brühe aus Kupfersulfat und Kalk sichterte viele Jahre dem Weinbau in ganz Europa das Überleben. Allerdings ist Kupfer ein Schwermetall, welches sich im Boden anreichert. Nebeneffekte sind das verschwinden der Regenwürmer und je nach Gehalt im Boden auch ein schlechtes Wachstum der Reben im Boden. Es ist also auch nicht der Weißheit letzter Schluß.
Ähnlich verhält es sich mit Aluminium- Ionen. Aluminium ist einer der Haptbestandteile der Erdkruste und kommt in den Tonteilchen zahlreich vor. Durch sauren Aufschluß, z.B. mit Essigsäure, werden dann also bei der essigsauren Tonerde die Aluminium- Ionen aus den Tonteilchen herausgelöst und üben wie die Kupfer- Ionen einen abtötende Wirkung auf die keimenden Sporen aus. Ähnlich "gut" ist die Wirkung allerdings auch auf die Pflanze, und die Wirkzeit bzw. Regenbeständigkeit ist sehr schlecht. Darum muss im Ökoweinbau so oft gespritzt werden.
Viele weitere organische Präparate gibt es zur Bekämpfung dieser Krankheit. Die allermeisten wirken auf die keimenden Sporen und müssen daher vor einer Infektion, also in der Praxis, vor Regenfällen auf den grünen Rebteilen ausgebracht sein. Nur die Infektion kann wirkungsvoll bekämpft werden. Bereits infiziertes Gewebe kann nahezu umöglich geheilt werden.
In einem sehr engen Zeitfenster von max 24h nach einer Infektion kann mit speziellen Mitteln auch diese noch gestoppt /kurativ behandelt werden. Theoretisch zumindest, denn nach starken Niederschlägen sind die steilen Weinberge in dieser Zeitspanne praktisch gar nicht befahrbar.
Ein weiteres Mittel ist die phosphorige Säure. Sie erhöht die pflanzeneigene Abwehr und zeigt auch direkte Wirkung gegen den Erreger. Dabei hat sie ein sehr gutes Umweltverhalten und ist unbedenklich bei den Abbauprodukten. Die phosphorige Säure wird zu Phosphat im Boden und steht somit der Rebe und den anderen Pflanzen als Nährstoff zur Verfügung.
Leider hat die EU die phosphorige Säure als Pflanzenschutzmittel gelistet, somit steht diese den Ökobetrieben nicht zur Verfügung oder sie verlieren diesen Status für die Dauer einer erneuten Umstellungsphase.
Leider hat die EU die phosphorige Säure als Pflanzenschutzmittel gelistet, somit steht diese den Ökobetrieben nicht zur Verfügung oder sie verlieren diesen Status für die Dauer einer erneuten Umstellungsphase.
Gibt es nun solche Wetterkapriolen wie in diesem Jahr, mit starken Niederschlägen, starkem Wachstum in kurzer Zeit, warmen Temperaturen und schlechter Befahrbarkeit für den Pflanzenschutz, kommt es zur extrem starken Ausbreitung. Die Folge davon ist in erster Linie ein starker Ertragsverlust. Im Extrem hin zum Totalausfall.
Hoffen wir das Beste und bis zum Herbst ab sofort trockenes Wetter. Dann können wir retten, was zu retten ist. Was beschädigt ist, ist unwiederbringlich verloren.
Infektion vor der Blüte
Schon das Geschein / Blütenanlage ist betroffen. Der Ertrag schrumpft.
Infektionen an den Trauben
Je nach dem an welcher Stelle, ob Spitze oder Stiel, stirbt das betroffene Gewebe ab. Blätter fallen ab und stehen nicht mehr zur Zuckerproduktion bereit.
Gelblich Bräunlich
sieht die befallene Stelle hier an der Spitze der Traube aus. Sie wird absterben.