Günther H. Oettinger

Kurzbesuch im Weingut Zaiß

Günther Oettinger will Händler unterstützen

EU-Kommissar auf Stippvisite bei Illinger Gewerbetreibenden

Konzept überzeugt den Kommissar


Kurzbesuch in Schützingen: Günther Oettinger lobt digitales Schaufenster der Gewerbetreibenden

Schützingen. „Illingen hat’s!“ Das weiß seit vergangenem Samstag auch Günther Oettinger. Bei einem Kurzbesuch auf dem Weingut Zaiß in Schützingen informierte sich der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft über die gleichnamige Online-Platform der Illinger und Schützinger Gewerbetreibenden und zeigte sich sofort vom Konzept überzeugt.

Seit Herbst 2015 ist der regionale Marktplatz online und mittlerweile präsentieren sich hier 55 der knapp über 100 aktiven Mitglieder des Illinger Gewerbevereins mit einem Brancheneintrag oder darüber hinaus mit einem Webshop. Den Illinger digitalen Marktplatz gibt es auch als App, wie Sebastian Zaiß, der Vorsitzende des Gewerbevereins, mitteilte, als er das Projekt in kleiner Runde Günther Oettinger vorstellte.Das digitale Schaufenster mit Shopsystem verfügt, so der für die Programmierung zuständige Martin Schmid, selbst über ein Warenwirtschaftssystem und eine revisionssichere Kassenlösung. Schmid gehört wie die ebenfalls anwesende Angelika Blessing zur Vorstandschaft des Gewerbevereins.„Eure Arbeit wird digitalisiert oder Ihr geht unter. Ihr müsst noch zehn Jahre parallel arbeiten, dann ist es gelaufen“, ließ der ehemalige CDU-Minsterpräsident des Landes Baden-Württemberg keine Zweifel daran aufkommen, das man in Illingen den richtigen Weg eingeschlagen hat. Er regte an, die Plattform zu erweitern und unter anderem auch Vereine und Betriebe außerhalb von Illingen einzubinden. 

Einig war sich die Runde, dass ein Ziel ein regionales Schaufenster für den Wirtschaftsraum sein müsse.„In zehn Jahren wird das die Norm sein“, zeigte sich Oettinger sicher. „Ihr könnt die Kaufkraft hier halten,“ wusste er um die Vorteile. „Das sichert das Überleben der kleinen Händler“, bekräftigte Klaus Schneider vom Landesverband des Bundes der Selbstständigen.Auch wenn in diesem Pilotprojekt ganz viel ehrenamtliche Arbeit steckt, so fallen doch Kosten an. Nach rund 25 000 Euro an Investitionskosten sind nun jährlich 15 000 bis 18 000 Euro fällig und so nutzte die Runde die Gelegenheit, um Oettinger nach Fördermöglichkeiten zu befragen. „Wir kriegen keine Fördermittel“, so Brigitte Grausam, langjährige Vorsitzende des Illinger Gewerbevereins. Oettinger regte Gespäche mit Geldinstituten und Möglichkeiten der indirekten Unterstützung an.

Und auch an einer weiteren Stelle drückt den Initiatoren des Projektes der Schuh. So sind laut einer EU-Verordnung ab dem 13. Dezember 2016 Nährwertangaben auf Lebensmitteln verpflichtend. Das aber, so machte Zaiß deutlich, stellt den kleinen Händler vor große Probleme – ganz im Gegensatz zu den Großen wie Nestlé oder Dr. Oetker. Für den regionalen Händler, wie den Bäcker, werde es teuer, wenn er Lebensmittel über das Internet verkaufen wolle. Das widerspreche dem Anspruch, regionale Erzeuger stärken zu wollen.„Wir haben Druck vom Verbraucher, der fordert Transparenz“, warb Oettinger hier um Verständnis, versprach aber gleichzeitig in Zukunft für das Illinger Projekt werben zu wollen: „Sie können eine E-Mail schicken, wenn ich etwas helfen kann.“

Autorin: Ulrike Stahlfeld, Vaihinger Kreiszeitung und Mühlacker Tagblatt

Die Originalartikel zum Download als pdf

Mühlacker Tagblatt: 
Muehlacker Tagblatt_Tagblatt_11042016_eld Oettinger Zaiss.pdf

Vaihinger Kreiszeitung
Günther Oettinger will Händler unterstützen VKZ.pdf

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Ein prominenter Unterstützer für den Illinger Gewerbeverein

„Los geht’s“, sagt Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und ehemaliger Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, und boxt Sebastian Zaiß freundschaftlich gegen die Schulter. Eine halbe Stunde hat der Winzer und Vorsitzender des Gewerbevereins Illingen Zeit, den CDU-Politiker von dem regionalen Marktplatz „Illingen hat’s“ zu überzeugen und um seine Unterstützung zu werben.

 
Lange Zeit hatten sich die Illinger Gewerbetreibenden in einer gemeinsamen Broschüre präsentiert. „Dann hat sich die Frage gestellt, machen wir noch ein Büchle oder machen wir es digital“, sagt Zaiss. Die Unternehmer haben sich schließlich für die digitale Lösung entschieden und ein Modelprojekt gestartet. Auf der Internetseite www.illingen-hats.de oder als App bieten sie einen lokalen Marktplatz an. „Ich finde das spannend“, sagt Oettinger zu Zaiß, Brigitte Grausam, Angelika Blessing und Martin Schmid vom Illinger Gewerbeverein sowie Klaus Schäfer, Geschäftsstellenleiter für den Bezirk Nordbaden beim Bund der Selbständigen. „Ich bin beeindruckt. Das hat Hand und Fuß. Und klar ist: der digitale Wandel kommt“, macht Oettinger deutlich. Nicht nur Lob hat der CDU-Politiker für die Gewerbetreibenden im Gepäck, sondern auch ein Versprechen:„Ich werde das unterstützen.“

Autor: Bärbel Schierling Illingen-Schützingen Pforzheimer Zeitung.

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