Grande Cuvée - Champagner & Co.

3. Februar 2025 durch
Grande Cuvée - Champagner & Co.
Herr Sebastian Zaiß Sebastian Zaiß A

Champagner - Damit verbindet man erstklassigen, hochwertigen, luxuriösen und nicht selten auch teuren Genuß.

Dieser edle Schaumwein stammt, der Name sagt es ja, aus der Champagne in Frankreich. Und nur wenn er dort gewachsen ist, darf er auch so heißen. Alle anderen Schaumweine Frankreichs und dem Rest der Welt, selbst wenn Sie wie Champagner bereitet sind, dürfen nicht so heißen. Punkt.


Wir schreiben das Jahr 2025, genauer gesagt Februar 2025, und blicken zurück auf die Jahre nach Corona und mitten rein in die Rezession, die uns momentan in Europa betrifft.


Rezession, der Name klingt schon nicht gut, bedeutet eher stagnierende Wirtschaft und teilweise auch einen Rückgang in der Wirtschaftsleistung. Das löst nicht unbedingt Feierlaune aus. Und genau das ist auch, was der Champagner gerade erfährt. Die großen Weine Frankreichs erleben derzeit einen ordentlichen Rückgang von über 9 %. Nicht wegen der Qualität, vielmehr wegen der Umstände.


Dabei lassen sich die Weingenießer gar nicht so sehr den Genuß nehmen. Sie suchen nur abseits der bekannten Wege neue inspirierende Schaumweine, Cremants, Winzersekte und sonstige perlenden Getränke aus Trauben oder Wein. Und das zu schmackhafteren Preisen, als es beim “Original” der Fall ist. Das tun die Sektfreunde so gern, dass die Alternativen zum Champagner derzeit richtig im Trend sind und im Absatz deutlich steigen!


Wir finden das gut! Und die Weingenießer finden das auch gut!


Champagner wird traditionell aus einer bis drei der folgenden Rebsorten hergestellt. Chardonnay, Pinot meunier und Pinot noir. Chardonnay ist die einzige weiße Rebsorte der dreien. Die anderen beiden sind rot, können aber als Blanc de noirs alleine oder mit Chardonnay auch eine hellen, fast weißen Champagner ergeben. Oder halt Rosé. Das funktioniert, grob gesagt, so in der ganzen Welt. 

Pinot noir ist in Deutschland auch als Spätburgunder viel besser bekannt und  Pinot meunier ist hierzulande der Schwarzriesling. Der ist vor allem in Württemberg viel angebaut, mit großen regionalen Unterschieden innerhalb des Anbaugebiets.

Chardonnay zählt noch zur Burgunderfamilie und ist irgendwie mit dem Weißen Burgunder verwandt. Mitte des vorigen Jahrhunderts gab es strenge Winterfröste in der Champagne. Viele Reben mussten schnell ersetzt werden, weil sie erfroren sind. Da auf die Schnelle nicht genügend Chardonnay- Reben zur Verfügung standen, hat man auch schon mal auf den Weißburgunder zurückgegriffen. Aber darüber wird nicht soviel geredet. 


Mit dem Jahrgang 2022 hat unser kleines Sektsortiment im Weingut Zaiß einen Neuzugang erhalten:


Die Grande Cuvée


Die Grande Cuvée ist aus dem Weißen Burgunder und dem Spätburgunder entstanden. Der Weißburgunder ist klassisch ausgebaut und hat spontan die Säure im Wein abgebaut. Malolaktische Gärung sagt dazu der Kellermeister, weil aus Malus( lat.=Apfel) also Apfelsäure durch Milchsäurebakterien Lakta (lat.= Milch), also Milchsäure entsteht. Die Milchsäure hat nur eine Säuregruppe und aus 2 Gramm Apfelsäure entsteht nur 1 Gramm Milchsäure - soviel zur Theorie. In der Praxis hat man so auf ganz natürliche Art und Weise eine Harmonisierung des sauren Geschmacks. Die Weine wirken dann voller, cremiger und geschmeidiger und sind selbstredend weniger säuregeprägt.


Der Spätburgunder hingegen wurde als sehr heller Weißherbst ausgebaut. Ganz farblos war er nicht, aber von rosé war er weit genug weg. Vergoren ist dieser Spätburgunder dann im Holzfaß. Erst nach beendeter Gärung wurden die beiden Weine verkostet und dann entsprechend unseren Vorstellungen zu einer Cuvée vereint. Diese wiederum wurde dann in die Sektflaschen abgefüllt, damit dort noch eine weitere Gärung, nämlich die klassische Flaschengärung stattfinden kann. Knapp ein Jahr hatte der Sekt nun Kontakt mit der Hefe, die ihn vergoren hat. Die Hefe hält den Sekt frisch, gibt aber gleichzeitig noch bestimmte Stoffe an den Sekt ab. Er wird cremiger, etwas hefiger und nussiger und das Mundgefühl verstärkt sich. "Umami" nennen das die Japaner, wenn die Mundfülle ausgeprägt ist.


So kommt die Grand Cuvée mit kräftiger Weißweinfarbe und mit sehr feiner Perlage daher. Das heißt, sie hat sehr feine und kleine Köhlensäure- Bläschen. Hin und wieder wird das als Qualitätsmerkmal gesehen und oft besser bewertet als sehr große und wild schäumende Brause- Bläschen. Aber das ist relativ. Hier sollte sich jeder sein eigenes Urteil bilden. Kleine Bläschen entweichen halt langsamer, so bleibt der Inhalt im Glas länger perlend und es füllt einem auch nicht gleich den ganzen Mund mit Schaum. Die Einflussfaktoren sind teilweise bekannt, aber schwer zu beeinflussen, so dass halt jedes Produkt ist, wie es ist.


Im Duft kommt ein feiner Blütenduft nach Zitrus, etwas Apfel und Himbeere, dazu cremiger, zart nussiger Hefeteigduft. Dass die Reben auf unseren sehr kalkhaltigen Keuperböden wachsen, kann man in diesem Sekt wunderbar schmecken, wie ich finde. Er hat eine gewisse Cremigkeit, die sich aber gar nicht so vorlaut in den Vordergrund drängen will. Er hat eine runde und harmonische Säure, wenig Restzucker (extra brut) und dann ist da dieser Grip, dieser feine herbe Geschmack, der sich so gerne als mineralisch beschreiben lässt. Zumindest stelle ich mir so den Begriff Mineralität vor.


Der Name Grande Cuvée lässt ja schon viel Vermutungen zu, was einen hier erwarten wird - ohne dass man das C- Wort verwenden muss. Das wollen wir auch gar nicht verwenden. 


Viel lieber wollen wir, dass Sie diesen eleganten Winzersekt für sich entdecken!


Und vielleicht wird er ja ihr neuer Lieblingsgast, wenn's um genussvolles Anstoßen geht!?


Mit Freunden teilen? Klar, kann man natürlich! 

Genauso gut ist er aber auch für die Momente, die einem selbst gehören.


in News
Grande Cuvée - Champagner & Co.
Herr Sebastian Zaiß Sebastian Zaiß A 3. Februar 2025
Diesen Beitrag teilen
Stichwörter
Archiv

Nächsten Beitrag lesen
Silvaner